Vom 17. bis 19. Juni fand in Clisson, Frankreich das Hellfest - Frankreichs grösstest Metal Festival - statt und ich war dabei! Gleich ein paar Eindrücke von diesem Mega-Ereignis.
allgemeines
Mode** **
Die Mode in der Metal Szene hat sich nicht verändert, schwarz ist das neue schwarz.Vielleicht wenig überraschend sind grausame Hawaihemden auch problemlos möglich (je nach Hässlichkeit müssen die noch nichtmal schwarz sein).
Zeltplatz / Festival-Gelände
Das Festivalgelände war großzügig gestaltet, den Menschenmaßen und Witterungsbedingungen (irgendwie hat es immer mal wieder geregnet) angepasst und darüberhinaus noch mit Metallskulpturen (die im dunklen angestrahlt wurden) aufgehübscht.
Der Getränkeausschank war für ein Musikfestival sehr gut organisiert, was allerdings die Hygiene anging musste man ein paar Abstriche hinnehmen. Sanitäre Anlagen waren nur begrenzt vorhanden und es gab auch nur einen Waschbereich für den überfüllten Camping Platz.
Android / iPhone App
Das Festival hatte eine eigene App, mit der man Informationen über das Festival, sowie Spielzeiten bequem abfragen konnte und sich eigene Terminerinnerungen anlegen konnte - alles in allem recht praktisch, grad wenn man im Ausland aufgrund der horrenden Roaming Gebühren kein Internet hat.
Internet Links
Arte Video Streams (erreichbar für ca. ein halbes Jahr), endlich mal etwas sinnvolles für das meine Rundfunkgebühren genutzt werden.
vendredi
Den Freitag war mein "Stoner Rock" Tag. Zwei Bands mit Karma: My Sleeping Karma und Karma to Burn brachten das Terrorizer Tent zum rocken! Abgeschlossen wurde das ganze abends von Monster Magnet, die zwar musikalisch OK waren, wo der Sänger jedoch schon starke Abnutzungserscheinungen aufweist (drugs are bad, hmmkay).
Maximum the Hormone aus Japan war irgendwie "kawaii". Deren Lied-Ansagen hätten direkt aus einem Manga stammen können. Dagoba (frz.) hat mich irgendwie enttäuscht, ich hätte gedacht, dass die ihren Heimvorteil besser nützen würden. Krisiun dagegen (eine brasilianische Death-Metal Band, die ich nicht kannte obwohl die seit 1990 Musik machen) entschädigte dafür mit kompromisslosen Death-Metal.
Die beste Show des Abends (wenn nicht sogar des Festivals) gab Rob Zombie. Dieser hat eine Band von gleichgesinnte Horrorfreaks um sich geschart, die einfach "Bühnensäue" waren und eine extrovertierte Darbietung ablieferten.
samedi
Samstag war für mich der Tag mit den meisten deutschen Bands (klar - da fahre ich nach Frankreich um dort deutsche Metal Bands zu sehen - ist irgendwie wohl typisches Touristengehabe). Los ging es mit Mekong Delta, eine progressive Metal Band, das viel Wert auf instrumentales Können gelegt wird, sah man auch an den Kameraeinstellungen auf der Videoleinwand - während bei den anderen Bands meist der Frontmann zu sehen ist, wurden hier meist die Instrumente im Close-Up eingeblendet.
Hammerfall ist irgendwie nicht mehr meins, eine Band die ich damals super fand, und deren ersten Alben bei mir rauf und runter liefen waren zwar gut, nunja, Geschmack kann sich auch ändern.
Ähnliches auch für Apocalyptica, das Prinzip mit Cello Metal zu spielen hat sich irgendwie abgenutzt. Deren Metallica Cover kamen auch am Besten an.
Nachmittags kam dann mit Sodom ein Thrash Institution. Allerdings der erste Schock - was sind die alt geworden! Nichtsdestotrotz rocken diese straight in your face! The Saw is the Law! :)
Kreator waren gut, allerdings fing es jetzt so an zu regnen, dass ich mich ins Zelt zurückzog und auch zu den Scorpions nicht mehr hervorkam (das was ich auf dem Zeltgelände von der Hauptbühne mitbekommen hab, reichte vollkommen aus).
dimanche
Leider der letzte Tag - früh ging es los mit Turisas, die zwar gut waren (Battle Metal!), jedoch leider viel zu kurz gespielt haben, diese kamen erst nach mehr als 5 Minuten auf die Bühne, und spielten dann das komplette Programm mit Intro und Outro ab - andere Bands nutzen da ihre Zeit besser.
Einen Super Auftritt legten Arkona (Rußland) hin, deren Sängerin Maria („Mascha“) ‚Scream‘ Archipowa ich glaube ich nachts nicht auf der Straße begegnen möchte :)
Morgoth spielte zu ihrem 20jährigem Jubiläum des Cursed Albums im Rock Hard Tent (offiziell aufgelöst ist die Band eigentlich seit 1998) im Rahmen ihrer Festival-Tour.
Als letzte deutsche Band des Festivals spielte dann Doro. Ein wenig verwundert bin ich, dass ich fast alle Texte kannte und mir auch der ganze Auftritt gefiel.
Mein Highlight war dann natürlich Judas Priest - diese spielten ihre Klassiker (Painkiller, Breaking the Law) wie auch ein paar aktuelle Titel. Rob Halford merkt man leider auch so langsam das Alter an, dennoch gab er alles. Was ich vom nächsten Auftritt nicht sagen kann:
Wer lässt Ozzy auf die Bühne? Was soll das? Das war einfach nur peinlich.
Zum Abschluß freute ich mich dann auf Opeth, aber irgendwie war der Klang nicht so gut und meine Hoffnung Stücke vom neuen Album zu hören wurde auch gleich mit einer Ansage von Mikael Åkerfeldt zerschlagen. Das gab für mich den Ausschlag doch mal bei Cradle of Filth vorbeizuschauen, die eine atmosphärisch perfekte, diabolische Show gaben.
Damit endete leider das Festival und mein Urlaub an der französischen Atlantikküste begann.
Hier noch ein paar Bilder vom Festival: